Handlungsfeld Verstetigung und Verankerung

Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen ist – noch substanzieller als in Städten – getragen durch Projektförderung und Ehrenamt. Langfristige Finanzierung und verstetigte Programme sind eher selten, dabei wären sie die Basis für eine solide flächendeckende Grundversorgung und umfassende Wirkung von Bildungsprojekten. Die Teilnehmenden der Labore machten sich stark für gesicherte und gute Strukturen und Arbeitsbedingungen für Vermittelnde einerseits und mehr Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit für Nutzende andererseits.

Von den Befragten wurden vielschichtige Herausforderungen, bei denen eine gezielte Förderung von Verstetigung und Verankerung helfen kann, diese zu bewältigen und die Potenziale der Kulturellen Bildung nachhaltig zu entfalten. Weitere Handlungsfelder und tiefere Informationen finden Sie auf unseren Webseiten oder in unserer Publikation.

Kurzübersicht über das Handlungsfeld Verstetigung und Verankerung

Die Befragten beschrieben vielfältige Herausforderungen, Potenziale und Chancen im Feld der Verstetigung und Verankerung:

  • Projektlastigkeit und fehlende Planbarkeit: Die kulturelle Bildungslandschaft ist stark von Projektförderungen und ehrenamtlichem Engagement abhängig, was zu hohem Arbeitsaufwand und Unsicherheit führt, da ständig neue innovative Vorhaben initiiert werden müssen.
  • Verankerung und Verstetigung sind notwendig: Langfristige, kleinere Förderbeträge könnten effektiver sein als hohe Projektmittel, um kulturelle Bildungsprojekte in ländlichen Gebieten nachhaltig zu unterstützen und die Suche nach Drittmitteln zu reduzieren.
  • Strukturelle Verankerung: Die kulturelle Bildungsarbeit kann durch verlässliche Unterstützungsstrukturen wie Koordinierungsstellen und aktive Netzwerke erheblich vereinfacht und besser verankert werden.
  • Stärkung von Zusammenarbeit: Eine verstärkte kontinuierliche Zusammenarbeit mit Schulen sowie transparente Zuständigkeiten und ressortübergreifende Kooperationen würden die Bildungslandschaft bereichern und die kulturelle Teilhabe für Kinder und Jugendliche fördern.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zu den einzelnen Punkten entnehmen Sie bitte dem folgenden Menü. Über das Plus/Minus-Symbol auf der rechten Seite können Sie die jeweiligen Beiträge auf- bzw. zuklappen. Eine volle Übersicht erhalten Sie in unserer Publikation.

Die Befragten zeichnen eine kulturelle Bildungslandschaft, die in hohem Maße abhängig von Projektförderungen und ehrenamtlichem Engagement ist. Förderrichtlinien verlangen meist Innovatives, sodass ständig neue Vorhaben aufgesetzt werden müssen. Statt zu nachhaltiger Weiterführung und Wiederverwertung führt dies zu hohem Arbeitsaufwand für Ideenfindung, Konzeption, Anbahnung oder Anpassung von Netzwerken und Kooperationen, ohne Sicherheit und Vorhersehbarkeit für Durchführende und Teilnehmende.

Die Laborteilnehmenden diskutieren, ob nicht mit kleineren Förderbeträgen, die allerdings langfristig gewährt werden, mehr erreicht werden kann als mit höheren Projektfördersummen. Die ständige Suche nach Drittmitteln hält die Engagierten von der eigentlichen Vermittlungstätigkeit ab. Indem man den Umfang projektbezogener Mittel verringert und zugunsten institutioneller Förderung umwidmet, ließen sich ortsansässige bzw. ortsnahe Angebote verstetigen. Mit Blick auf die oft kleineren Haushalte in ländlichen Räumen müssen Gemeinden mit unzureichenden Kulturbudgets in die Lage versetzt werden, funktionierende kulturelle Bildungsprojekte dauerhaft fortzuführen.

Auch jenseits von finanzieller Förderung kann die kulturelle Bildungsarbeit erheblich vereinfacht und besser verankert werden, beispielsweise durch verlässliche Unterstützungsstrukturen wie Koordinierungsstellen und aktive Netzwerke.

Weiterhin schlagen die Laborteilnehmenden eine verstärkte kontinuierliche Zusammenarbeit mit Schulen vor, weil durch beständige Partnerschaften die Bildungslandschaft bereichert und kulturelle Teilhabe für mehr Kinder und Jugendliche ermöglicht werden können (siehe hier auch Argumente aus dem Handlungsfeld Netzwerk und Kooperation).

Sie sind sich einig, dass auf lokaler wie überregionaler Ebene in Bezirk und Land transparente Zuständigkeiten und ressortübergreifende Zusammenarbeit hilfreich wären, um die Querschnittsdisziplin insgesamt voranzubringen. Klare Organisations- und Kommunikationsstrukturen erleichtern den Akteur*innen die Kontaktaufnahme zu Verwaltung und Politik, sodass sie sich zwischen den Bereichen Soziales, Kultur, Bildung und ländliche Entwicklung leichter zurechtfinden und fest einrichten können (siehe hier auch Argumente aus dem Handlungsfeld Beratung und Begleitung).

Handlungsempfehlungen Verstetigung und Verankerung

Ausgehend von den Herausforderungen, mit denen sich Akteur*innen der Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen konfrontiert sehen, und unter Berücksichtigung der Ideen, die in den Laboren im Projekt „Land schafft Kultur“ entwickelt wurden, ergeben sich nachfolgende Handlungsempfehlungen zum Themenfeld Wertschätzung und Sichtbarkeit:

  • Förderungen langfristig gestalten, z.B. durch Förderung von Prozessen und Strukturen, Wiederholung und Weiterentwicklung gelungener Vorhaben
  • Koordinierung verstetigen/sicherstellen, z.B. durch Verstetigung ressortübergreifender Zusammenarbeit, Einrichtung von Koordinierungsstellen, Stärkung von Dachverbänden
  • Bildungslandschaften festigen, z.B. durch Ineinandergreifen von Kultur, Bildung und Sozialem, Verankerung von Kultureller Bildung in Bildungs- und Sozialeinrichtungen.

Im Folgenden können Sie durch ein Klicken auf das Plus/Minus-Symbol weitere Informationen zu den einzelnen Handlungsempfehlungen im Handlungsfeld Verstetigung und Verankerung auf- beziehungsweise zuklappen.

Anstelle einer weitverbreiteten, aber oft kontraproduktiven „Projektitis“ sollte Förderung langfristig gedacht werden. Projektfinanzierungen binden einen zu großen Anteil der ohnehin knappen Kulturbudgets und auch der Kapazitäten auf Seiten der Antragstellenden. Sinnvoll wäre es, Projektförderungen auch auf mittelfristiger zeitlicher Ebene auszureichen, z.B. 3-5 Jahre. So hätten die Akteur*innen mehr zeitlichen Spielraum, um etwas entwickeln zu können. Innovativität sollte kein hartes Förderkriterium sein, sodass neben Projektförderungen auch Wiederholungen und Weiterentwicklungen gelungener Vorhaben forciert werden können. Entscheider*innen in den Kommunen und Bezirken sollten dazu ermutigt und befähigt werden, Projekte eigenständig zu verstetigen. Dies könnte einerseits bereits durch Information und ggf. Schulung zu bestehenden Fördermöglichkeiten wie etwa dem LEADER-Programm, andererseits durch zusätzliche Mittel bzw. neu aufgesetzte Fördertöpfe für Kulturelle Bildung lokal, regional und landesweit geschehen.

Um den Arbeitsaufwand für alle Engagierten der Kulturellen Bildung zu verringern und Synergien zu stiften, ist Koordinierung der Schlüssel: Zusammenarbeit zwischen den für Kultur, Bildung, Soziales und ländliche Entwicklung verantwortlichen Verwaltungseinheiten (z.B. in Ministerien), offiziell benannte und beauftragte Mitarbeitende in Bezirks- und Kreisverwaltungen, Multiplikator*innen in neu einzurichtenden zentralen Koordinierungsstellen, aber auch öffentlich geförderte Dachorganisationen können hier wichtige Funktionen übernehmen: Sie helfen, intern Netzwerke zu organisieren und Abläufe zu optimieren, aber auch extern Sichtbarkeit zu schaffen und den Fachdiskurs zu stärken. Ein konsequenter und systematischer Strukturaufbau trägt wesentlich zur Verstetigung von Aktivitäten und Angeboten bei.

Kulturelle Bildung ist nicht solitär zu betrachten, sondern immer im Zusammenhang mit den angrenzenden bzw. mit befassten Ressorts. In Kommunen stehen Kultur, Bildung und Soziales fachlich bestenfalls in engem Bezug, aber finanziell bedauerlicherweise oft in Konkurrenz. Kulturelle Bildung ist zumeist der Kultur zugeordnet und gerät damit in die Nebelhülle der freiwilligen Leistung. Nicht selten werden Bedarfsanmeldungen für diesen Bereich gegen Pflichtleistungen wie Schulbildung oder Jugendhilfe ausgespielt, anstatt sie integriert zu sehen. Theoretisch wie praktisch kann hier die Bildungslandschaft, in der alle drei Felder ineinandergreifen, als zukunftsweisendes Konzept dienen. Kulturelle Bildung gilt damit als integraler Bestandteil der Allgemeinbildung und selbstverständlicher Programmbaustein in Schulen, Kitas, Kinder- und Jugendzentren sowie weiteren sozialen Einrichtungen wie Bürgerhäuser, Mehrgenerationenhäusern, Pflegeheimen oder Kliniken. Gefestigte Bildungslandschaften sichern die bereitwillige Umsetzung Kultureller Bildung in ländlichen Räumen und damit die gleichberechtigte Teilhabe möglichst aller Kinder und Jugendlichen.

Weitere Handlungsempfehlungen zu anderen Handlungsfeldern finden Sie hier oder in unserer Publikation.

Einblicke in die Praxis

Im Folgenden präsentieren wir einige Einblicke in die Praxis. Über das Plus/Minus-Zeichen können die Beiträge ein- oder ausgeblendet werden.

© Foto: JuKu-Mobil

Das JuKu-Mobil Fichtelgebirge & Hofer Land e.V. ist die erste und immer noch einzige mobile Jugendkunstschule in Bayern. Beim JuKu- Mobil handelt es sich um einen mit Materialien ausgestatteten Kleinbus, der täglich mit mehreren Projekten in den Landkreisen Wunsiedel und Hof im Fichtelgebirge unterwegs ist, um mit professionellen Künstler*innen in Jugendhäusern und Familienzentren, in Schulen und Kindergärten, bei Festen, Märkten, Messen und an vielen anderen Orten lebendige, kulturellästhetische und kunstpädagogische Module umzusetzen.

Hier dürfen Kinder und Jugendliche eigenständig den öffentlichen Raum gestalten – Wänden einen kreativen Touch verpassen, alte Fabrikhallen künstlerisch wiederbeleben. Die Geschichte des Ortes fließt beispielsweise ein in die Gestaltung einer meterhohen Installation, oder es wird Müll zu Recycling-Kunst verarbeitet. Mal wird intensiv in Kleingruppen gearbeitet, manchmal sind es große Jugendgruppen.

„Inhaltlich ist das Projekt sehr offen gehalten“, erklärt JuKu-Geschäftsführer Stefan Frank. „Laut Förderantrag setzen sich die teilnehmenden jungen Leute mit ihrer Lebensrealität ‚in der Provinz‘ auseinander und entwickeln Arbeiten zu ihrer Situation und zu den Themen, die sie bewegen.“ Immer jedoch wird darauf geachtet, die Beteiligten zu respektieren und zu fördern, den Rahmen so zu gestalten, dass jeder und jede mitgenommen werden und dabei sein kann – im wörtlichen Sinne.

Weite Strecken

Denn die Überwindung weiter Strecken für Teilnehmer*innen und Künstler*innen ist eine der zentralen Herausforderungen für die kulturelle Teilhabe im ländlichen Raum. Die Erreichbarkeit außerschulischer, freier und kreativer Angebote, wie sie die Jugendkunstschulen ermöglichen, variiert in Bayern extrem: von in ganzen Landstrichen gar nicht vorhanden bis zu flächendeckend eingebunden in finanzstarken Ballungszentren. Kunstförderung ist zwar für die Kommunen Pflicht, jedoch nur „im Rahmen der finanziellen Leistungsfähigkeit“. Damit wird Kulturelle Bildung de facto zur freiwilligen Leistung, an der entsprechend schnell gespart wird. Oft sind daher kreative Mitmach-Angebote rar.

Das Projekt Juku-Mobil wurde mithilfe einer Bundes-Projekt-Förderung initiiert, die allerdings von vorneherein auf drei Jahre befristet war. Damit konnte ein Transporter angeschafft und eine halbe Projektstelle finanziert werden. Nach 2021, nach Projektende, fungierte der bis dahin nur unterstützende Verein als alleiniger Träger der mobilen Jugendkunstschule im Fichtelgebirge, finanziert zu einem kleinen Teil auch durch einen jährlichen Beitrag des Landkreises Wunsiedel und seit 2022 auch mit Beiträgen des Landkreises Hof. Der Verein versorgt zwei Landkreise mit Kultureller Bildung und hat Entscheider* innen aus dem politischen und religiösen Bereich im Vorstand eingebunden. Den Vorstandsvorsitz von „JuKu-Mobil Fichtelgebirge & Hofer Land“ haben Marktleuthens 1. Bürgermeisterin Sabrina Kaestner und Landtagsabgeordneter und Lichtenbergs 1. Bürgermeister Kristan von Waldenfels inne.

Die Geschäftsführung und operative Leitung sorgt unter anderem mit zahlreichen Förderprogrammen dafür, dass Honorare, Material und Werkzeuge finanziert und das Angebot möglichst kostenfrei für alle Teilnehmenden angeboten werden kann.

Durch Kunst Wurzeln schlagen

So hangelt sich das JuKu-Mobil mit sehr vielen einzelnen Projektförderungen durch eine höchst eindrucksvolle Zahl an Angeboten: In 2023 wurden 737 Veranstaltungen mit über 10.000 Teilnahmen durchgeführt. Nach fünf Jahren sind ein immenser Erfahrungsschatz und ein weites Netzwerk an Kooperationspartner*innen und Künstler*innen entstanden. In dieser Zeit wurden 43 Förderprojekte angestoßen, vom Bundesförderprogramm über den Fonds Soziokultur, von Landesförderungen bis zu Regionalbudgets, bei denen sich mehrere Kommunen zum Förderverbund zusammenschließen, um gemeinsam Projekte zu stemmen, die die einzelnen Budgets überfordern würden. Dieses sehr erfolgreiche Fundraising ist möglich durch fachspezifische und geographische Vernetzung, durch Austauschförderprogramme, durch praktische Erfahrung und Recherche, durch Unterstützung seitens der Politik und nicht zuletzt durch großes persönliches Engagement aller Beteiligten.

Gegen Verpuffung

Doch alle diese mit Projektförderungen finanzierten Angebote haben ein Ende, und neue müssen mit viel Energie angestoßen werden. Geschäftsführer Stefan Frank wünscht sich eine strukturelle Förderung für Maßnahmen Kultureller Bildung: „In Förderanträgen wird meist der Modell- oder Innovationscharakter gefordert, aber wenn etwas toll funktioniert und es wert wäre, es fortzuführen, fehlt oft das Geld. Denn natürlich entwickle ich keine wirtschaftlich tragfähigen Projekte, sondern Kunst- und Kulturprojekte mit Kindern und Jugendlichen. Das können keine gewinnorientierten Projekte sein.“

Das JuKu-Mobil ist nicht nur als modellhaftes und innovatives, sondern auch als übertragbares Projekt konzipiert. Stefan Frank fragt sich jedoch, wo die Förderung wäre, die es erlaubt, ein erprobtes Modell woanders zu implementieren: „Wäre es nicht sinnvoll, die Ergebnisse, Erkenntnisse und Modelle, die sich bereits bewährt und starkes Potential gezeigt haben, in der Fläche auszurollen? Denn was hat eine Gesellschaft davon, eine Innovation nach der anderen auszuprobieren, wenn die Ergebnisse dann nicht genutzt werden, sondern verpuffen?“

Hier ein paar Zahlen

Mobil angebotene Termine wurde im Jahr 2023 mehr als versechsfacht, die Teilnahmen im gleichen Zeitraum vervierfacht. 23 Künstler*innen waren für das JuKu-Mobil unterwegs und besuchten 17 von 27 Kommunen im Landkreis Hof und 17 von 17 Kommunen im Landkreis Wunsiedel. Zwei Drittel des Budgets stammen aus Projektförderungen, gute 10% aus der kommunalen Förderung zweier Landkreise, weitere 10% aus der Kostenbeteiligung regionaler Partnerinstitutionen und 16% aus Spenden, Sponsoring und Mitgliedsbeiträgen. Das bedeutet insgesamt einen enorm hohen Aufwand in der Akquise und gleichzeitig eine große Unsicherheit bezüglich der Zahlungsfähigkeit.

Fazit

Neben den Anträgen zu einzelnen Projekten würde eine strukturelle Förderung solcher mobiler Bildungsangebote die Planungssicherheit erhöhen und so ein effizienteres Arbeiten ermöglichen. Nur verlässlich verfügbare Mittel können die unterschiedlichen Möglichkeiten von Kommunen ausgleichen, sodass diese in die Lage versetzt werden, Strukturen in der Kulturellen Bildung zu finanzieren.

Mehr unter: juku-mobil.de

Stefanie Reiterer ist eine Kulturmacherin aus der Oberpfalz. Sie ist freie Innenarchitektin, Baukulturvermittlerin und Kulturschaffende. Gemeinsam mit Jan Weber-Ebnet hat sie mit der Agentur „bauwärts – Stadt Raum Bildung Kultur“ durch vielfältige Kulturangebote das Kloster Frauenzell belebt.

Weil das denkmalgeschützte Kloster Frauenzell im Vorderen Bayerischen Wald weitreichend leer stand und wenig genutzt wurde, hat sich der Bayerische Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft (BLVKK) und die beauftragte Agentur ‘bauwärts – Stadt Raum Bildung Kultur’ zusammen mit den Bürger*innen der Gemeinde Brennberg, mit Vereinen und mit Kulturschaffenden aus der Region auf den Weg gemacht, die ortsprägende Klosteranlage zu öffnen und wiederzubeleben.

Dieser innovative Ansatz und der Aufbau lokaler und überregionaler Netzwerke wurden mit dem Förderprojekt „Heimat digital – Heimat neu denken“ vom Bayerischen Staatsministerium für Heimat und Finanzen möglich.

© Foto: Michaela Heelemann

Seit Herbst 2021 etablierte das Team von bauwärts unter der Leitung von Stephanie Reiterer im Kloster Frauenzell Kulturangebote für alle Generationen. Partnerschaften, Kooperationen und feste Formate der Kulturellen Bildung sind entstanden. Im Residenzprogramm KREATIV ZEIT RAUM waren 2023 insgesamt 16 Gastkünstler*innen im Kloster Frauenzell zu Gast, um vor Ort zu leben, zu arbeiten und sich kreativ in die Gemeinde und das Kultur- und Bildungsprojekt einzubringen.

Aus dem Leerstand des ehemaligen Benediktinerklosters hat sich seither ein Begegnungsort für die Gemeinde und die Region entwickelt. Vom Klostermarkt über das Starkbierfest bis hin zu musikalischem Poetry- und Science-Slam, von der klingenden Lebensraumwanderung bis hin zu queeren Performances: Die Bandbreite an Angeboten ist so vielfältig wie die Gesellschaft selbst.

2023 konnte die Kommune mit Unterstützung der Städtebauförderung ein Quartiersmanagement einrichten, das konzeptionell sowie bei der Initiierung weiterer Förderprogramme und der Organisation und dem Kulturprogramm vor Ort unterstützt. So werden die begonnenen Aktivitäten weitergetragen und bis heute wird gemeinsam an der Zukunft des Klosters geschmiedet.

Mehr zum Projekt: kloster-frauenzell.de

© Foto: Werner Brandl / Bezirk Mittelfranken

Der Bezirksjugendring Mittelfranken konzipiert und realisiert im Auftrag des Bezirks Mittelfranken bereits seit 2006 jedes Jahr das Projekt „mischen! Kinder- und Jugendkulturtage des Bezirks Mittelfranken“. Im jährlichen Wechsel werden Kindern oder Jugendlichen in Städten und in ländlichen Räumen Mittelfrankens kostenfreie Workshops zur Förderung ihres kreativen Potenzials geboten. Darüber hinaus bringt das Festival Akteur*innen der Kulturellen Bildung zusammen. Die Abschlussveranstaltung des Festivals zeigt jedes Jahr entstandene Kunstwerke in professionell betreuten Ausstellungsräumen und ehrt besondere Werke mit einer öffentlichen Preisverleihung.

Der langfristig angelegte Projekthorizont des Festivals manifestiert sich in der hauptberuflich mit zwei halben Stellen besetzten Fachstelle für Kinder- und Jugendkultur im Bezirk Mittelfranken. Dadurch ist eine intensive und nachhaltig wirksame Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden in der Kinder- und Jugendarbeit möglich. So arbeiten zahlreiche Künstler*innen und Pädagog*innen mit den soziokulturellen Einrichtungen weiter, die sie über den Vorschlag und die Finanzierung im Rahmen von „mischen!“ kennenlernten.

Wie in vielen anderen Bezirken auch bietet der Bezirksjugendring in Mittelfranken eine Fachstelle, die sich unter anderem mit Themen der Kulturellen Bildung befasst. Ehrenamtliche in Jugendzentren, Jugendpfleger*innen, Pädagog*innen und Künstler*innen finden hier zum Beispiel kompetente Ansprechpersonen für die Vermittlung passender Kooperationspartner* innen in den Regionen.

„mischen!“ hat einen jährlichen Etat von 45.000€ vom Bezirk Mittelfranken. Dieser wird teilweise durch Drittmittel aufgestockt. Der Bezirk Mittelfranken und der Bezirksjugendring Mittelfranken haben damit eine Blaupause für ein verlässliches und langfristiges Angebot der Kulturellen Bildung erstellt, die Freiraum auch für neue Formen erlaubt und sich stets weiterentwickelt.

Mehr unter: mischen-mfr.de

Weitere Inhalte aus dem „Land schafft Kultur“-Projekt

Das Handlungsfeld Verstetigung und Verankerung ist ein Ergebnis der wissenschaftlichen Auswertung der Informationen, die im Projekt „Land schafft Kultur“ der LKB:BY auf sieben Entwicklungs- und Praxislaboren erhoben wurden. Mehr zu diesen Laboren finden Sie hier.

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Weitere Tätigkeiten der LKB:BY

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Das Projekt „Land schafft Kultur“ wird gefördert von: