(c) Stefanie Giesder

„Land schafft Kultur“ – Praxis- und Entwicklungslabore für Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen

Der Freistaat Bayern ist in seiner Fläche stark von sogenannten ländlichen Räumen1 geprägt. Trotzdem wurde bislang den Strukturen und Potenzialen der Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen im deutschlandweiten Vergleich nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Wie kann Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen inhaltlich und organisatorisch gestärkt werden? Welche Formen der Unterstützung benötigen Akteur*innen an der Schnittstelle zwischen Kultur und Bildung in ländlichen Regionen? Und wie kann man den regionalen Unterschieden innerhalb Bayerns gerecht werden?

Diesen Fragen ging die Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern e.V. mit dem zweijährigen Projekt „Land schafft Kultur“ in der Fläche Bayerns systematisch nach, um eine landesweit vernetzte und zugleich lokal fokussierte nachhaltige Entwicklung der Kultur- und Bildungslandschaft in Bayern voranzutreiben.

LandKulturGipfel – Kongress für Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen Bayerns

Am 4. und 5.11. wurde der erste bayernweite Kongress für Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen von der LKB:BY ausgerichtet. Im Rahmen dieses Kongresses wurde ein umfangreiches Programm geboten und die Ergebnisse des Projekts „Land schafft Kultur“ vorgestellt. Informationen über diesen Kongress finden Sie hier in Kürze.

Entwicklungslabore in den bayerischen Bezirken

Von Oktober 2023 bis Mai 2024 wurden in allen bayerischen Bezirken Entwicklungslabore durchgeführt, die sich mit Bedarfen und Gelingensbedinungen in ländlichen Räumen auseinandersetzen. Wir bedanken uns bei allen, die an dem Laboren mitgewirkt haben. Die Ergebnisse aus den Laboren wurden in unserer Publikation veröffentlicht.

Sie möchten mehr über die einzelnen Labore erfahren? Einblicke in die durchgeführten Labore gibt es hier.

Vom Kloster Frauenzell zum Kulturkeller Pielenhofen, von der Regionalbibliothek Weiden bis hin zum KunstBetrieb Cham – unser erstes (mobiles) Labor in der Oberpfalz brachte die Labor-Teilnehmenden an wunderbare Kultur-Orte im nordöstlichen Bayern. Gemeinsam wurden Ideen für die Kulturelle Bildung in der Region entwickelt. Weitere Informationen hier.

Im Rathaus Oberhausen in Oberbayern haben wir uns am ersten Tag unter anderem mit der Frage beschäftigt, wie Kulturelle Bildung Teilhabe in ländlichen Räumen ermöglichen kann. Am zweiten Tag lud die LKB:BY zu einem Aktionstag Kulturelle Bildung ein und sorgte für ein inspirierendes Kreativ-Programm zum Mitmachen: Weitere Informationen hier.

Bei unserem Labor in Oberfranken diskutierten die Teilnehmer*innen im Egerlandmuseum in Marktredwitz über Gelingensbedingungen und Bedarfe der Kulturellen Bildung. Am „Markt der Möglichkeiten“ der Beratungsstelle „Kultur macht stark“ Bayern konnten sie sich vernetzen und sich über Fördermöglichkeiten informieren. Weitere Informationen hier.

In Unterfranken besuchten wir mit unserem mobilen Labor für Kulturelle Bildung spannende Praxisorte in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld und erlebten kulturelle Bildung hautnah. Weitere Informationen hier.

Das Kunsthaus R3 in Ansbach war unser Laborort in Mittelfranken.
Mit zahlreichen Akteur*innen aus der Region konnte eine gelungene Veranstaltung mit Good-Practice-Beispielen, Vernetzungs- und Beratungsmöglichkeiten, kreativen Impulsen und Diskussionsräumen durchgeführt werden. Weitere Informationen hier.

Für unser Kooperationslabor mit der Beratungsstelle „Kultur macht stark“ in Schwaben gastierten wir im wunderschönen Stadtsaal Kaufbeuren und erlebten dort eine sehr informative und produktive Veranstaltung mit sehr engagierten Teilnehmer*innen. Weitere Informationen zum Labor für Kulturelle Bildung Schwaben hier.

Mit dem Bus besuchten wir im Mai kreative Orte im nördlichen Niederbayern und lernten verschiedene Spielarten der Kulturellen Bildung in ländlichen Regionen kennen. Weitere Informationen hier.

Ziel des Projekts „Land schafft Kultur“

Ziel des Projekts ist eine praxisorientierte, empirische Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse zur Kulturellen Bildung in den ländlichen Regionen Bayerns und die konkrete Sichtbarmachung bereits bestehender Angebote. Zu diesem Zweck wurden in allen sieben bayerischen Bezirken ab der zweiten Jahreshälfte 2023 mehrtägige „Praxis- und Entwicklungslabore“ angeboten, die das vielfältige Akteur*innenfeld regionaler Kultur- und Bildungslandschaften in den Erhebungsprozess eingebunden und beteiligen haben. Die aus diesen Laboren erhobenen Daten wurden mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz2 ausgewertet. Die Labore dienten außerdem der öffentlichkeitswirksamen Präsentation der Angebote der Kulturellen Bildung im Bezirk sowie dem überregionalen Transfer innovativer Praxis. Die Praxis- und Entwicklungslabore richteten sich an Akteur*innen der Kulturellen Bildung, regionale Multiplikator*innen, Verwaltungen und Entscheider*innen aus den Bereichen Kultur, Bildung und Soziales.

Das Projekt lief von Januar 2023 bis Dezember 2024.

Auftaktveranstaltung „Land schafft Kultur“

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Ein gelungener Auftakt zu „Land schafft Kultur“

Die Auftaktveranstaltung zu „Land schafft Kultur“ fand am 03. Mai 2023 in München statt. 90 Praktiker*innen, Vertreter*innen von Verbänden und Organisationen der Kultur und Kulturellen Bildung, sowie Akteure aus Kulturpolitik und Verwaltung haben am 3. Mai den Auftakt des Projektes „Land schafft Kultur“ aktiv mitgestaltet. Und das war erst der Anfang! Weitere Informationen hier.

Ergebnisse der Auftaktveranstaltung von „Land schafft Kultur“

Forschung zu Kultureller Bildung in ländlichen Räumen

Das Projekt „Land schafft Kultur“ stützt sich auch auf Thesen und Erkenntnisse des vom BMBF geförderten Forschungsverbunds „Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen“. Weitere Informationen hier.

„Kulturelle Bildung lässt Kultur in all ihrer Breite zum Thema von Bildung werden. Dadurch ist Kulturelle Bildung in der Lage, Kultur in unterschiedlichen Lebens- und Gesellschaftsbereichen zu adressieren. Gerade in ländlichen Räumen zeigt sich dabei, dass Kulturelle Bildung nicht nur in Museen oder Theatern stattfindet, sondern z.B. auch in der Heimat- und Brauchtumspflege, in Vereinen oder in lokalen Initiativen. Die Stärkung Kultureller Bildung in der Fläche Bayerns bedeutet somit nicht nur eine Förderung vielfältiger Kultur in den Regionen, sondern stellt auch einen Beitrag zur Gewährleistung gleichwertiger Lebensverhältnisse dadurch dar, dass kulturelle Nachhaltigkeit durch eine Bewahrung und Weiterentwicklung kultureller Formen und Praktiken vor Ort ermöglicht wird.“

Prof. Dr. Leopold Klepacki, stellv. Vorsitzender der LKB:BY / wissenschaftlicher Berater des Projekts „Land schafft Kultur“

Projektteam

Das Team von Land schafft Kultur. Von links nach Rechts: Lisa Hrubesch, Sarah Sommer, Anna Reitberger, Vincent Keldenich

Projektteam (v.l.n.r.):

Lisa Hrubesch, Sarah Sommer, Anna Reitberger, Vincent Keldenich

Kontakt: 

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089/ 248 83 20 – 30

Wir sind von Mo-Fr von 9-16 Uhr für Sie telefonisch erreichbar.

Das Projekt wird gefördert von:

  1. Das Thünen-Institut definiert Ländlichkeit folgendermaßen: “Unter Ländlichkeit wird eine lockere Wohnbebauung, geringe Siedlungsdichte, ein hoher Anteil an land- und forstwirtschaftlicher Fläche sowie Randlage zu großen Zentren und geringe Einwohnerzahl im Umfeld verstanden.” Detailliertere Informationen sowie Bildmaterial siehe https://karten.landatlas.de/ (zuletzt geprüft am 4.11.2024) ↩︎
  2. Kuckartz, Udo (2018): Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung, 4. Auflage, Weinheim, Basel: Beltz Juventa. ↩︎