Forschungsprojekt „Land schafft Kultur“
Kulturelle Bildung ist ein essenzielles Gut, welches allen Menschen in Bayern zugänglich sein sollte. Doch in ländlichen Räumen1 besteht Nachholbedarf. Kulturelle Bildungsangebote, die einen nachhaltigen persönlichen Zugang zu Kultur ermöglichen und die Weiterentwicklung von Kultur in ländlichen Räumen fördern, müssen entsprechend gefördert werden. Doch wie kann das Kulturleben und die kulturelle Bildungslandschaft künftig durch Strukturen gestärkt werden?
Die LKB:BY hat das innerhalb des Projekts „Land schafft Kultur“ zwei Jahre lang erforscht und fasst die Ergebnisse hier zusammen. Wir haben auf sieben zweitägigen Laboren zusammen mit 300 Akteur*innen der Kulturellen Bildung in den Bezirken Bayerns folgende Fragen bearbeitet:
- Wie kann Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen inhaltlich und organisatorisch gestärkt werden?
- Welche Formen der Unterstützung benötigen Akteur*innen an der Schnittstelle zwischen Kultur, Bildung und Soziales in ländlichen Räumen?
- Wie kann man den regionalen Unterschieden innerhalb Bayerns gerecht werden?
Dazu haben wir auf den Laboren in Workshops den Bestand eruiert, Bedarfe analysiert und von den Akteur*innen Ideen zur Stärkung der kulturellen Bildungslandschaft erarbeiten lassen (zu unseren Berichten über die Labore und unsere Auftaktveranstaltung geht es hier, zu einem Nachbericht über unsere Abschlussveranstaltung hier).
Die Ergebnisse dieser Workshops haben wir nach dem wissenschaftlichen Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Insgesamt konnten so fünf Handlungsfelder identifiziert werden, in denen Handlungsempfehlungen erarbeitet wurden:
- Beratung und Begleitung
- Räume und Infrastruktur
- Wertschätzung und Sichtbarkeit
- Verstetigung und Verankerung
- Netzwerk und Kooperation
Die LKB:BY als Dachverband der Kulturellen Bildung in Bayern bietet ihre Unterstützung bei der konkreten Umsetzung der Handlungsempfehlungen und damit der Stärkung der kulturellen Bildungslandschaft an. Mehr Inhalte und Ergebnisse finden Sie in unserer Publikation, unseren Informationen zu den Laboren und im Nachbericht zu unserer Abschlussveranstaltung „LandKulturGipfel“, dem ersten bayernweiten Kongress zu Kultureller Bildung.
Sie wollen uns weiterhelfen? Dann teilen Sie gerne die Publikation in ihren Netzwerken und geben Sie sie weiter an ihre Verwaltungen und Politiker*innen. Sie haben weiterführende Fragen, möchten ein Vortrag mit uns ausmachen oder die Publikation als ausgedrucktes Exemplar bestellen? Dann schreiben Sie uns an ed.yb1735271302-bkl@1735271302ofni1735271302.
Die Handlungsempfehlungen auf einen Blick
Die Befragten berichteten von Herausforderungen und Chancen in der Kulturellen Bildung. Die zusammengefassten Handlungsempfehlungen sind zentrale Ergebnisse unserer wissenschaftlichen Auswertung. Für konkrete Umsetzungsvorschläge steht die LKB:BY gerne zur Verfügung. Klicken Sie auf das Plus/Minus-Symbol, um die Empfehlungen anzuzeigen oder zu verbergen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Publikation.
Wie sind wir an die Ergebnisse gekommen? – Unsere Vorgehensweise
Auf den zweitägigen Laboren der Kulturellen Bildung trafen sich 300 Akteur*innen, tauschten sich aus, vernetzten sich und bildeten sich weiter. Auf der Karte links sehen Sie die Orte der Labore und die Herkunfts- oder Wirkungsorte der Teilnehmenden. Einige Labore wurden mit einem Reisebus mobil an mehreren Orten durchgeführt. Weitere Informationen zu unseren Laboren, der Auftakt- und Abschlussveranstaltungen des Projekts finden Sie hier.
Im Rahmen dieser Forschungs- und Entwicklungslabore wurden dreistufige Workshops mit dem Titel „Partizipatives Forschen: Gemeinsam Wissen sammeln, Bedarfe erkennen und Ideen entwickeln“ durchgeführt. Angelehnt an die von der Stiftung Genshagen (2019)2 entwickelte g3-Methode, wurden Informationen zum Status Quo kultureller Bildungsarbeit in Kleingruppen von 4-6 Personen gesammelt. In diesen Gruppen wurden gegenseitig Interviews ohne externe Moderation anhand eines Leitfadens durchgeführt. Alle Informationen hielten die Teilnehmenden auf Haftnotizzetteln und Plakaten fest, die später als Datengrundlage für die Auswertung dienten. Die Informationen wurden qualitativ inhaltsanalytisch nach Kuckartz (2018)3 ausgewertet. Dadurch konnten die fünf Handlungsfelder mit ihren Handlungsempfehlungen für eine Stärkung der Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen Bayerns erarbeitet werden.
Alle Ergebnisse, Handlungsfelder und Handlungsempfehlungen mit Praxisbeispielen finden Sie graphisch aufgearbeitet in unserer Publikation:
Weitere Tätigkeiten der LKB:BY
Projektteam
Projektteam (v.l.n.r.):
Lisa Hrubesch, Sarah Sommer, Anna Reitberger, Vincent Keldenich
Kontakt:
ed.yb1735271302-bkl@1735271302rutlu1735271302ktffa1735271302hcsdn1735271302al1735271302
089/ 248 83 20 – 30
Wir sind von Mo-Fr von 9-16 Uhr für Sie telefonisch erreichbar.
Das Projekt wird gefördert von:
- Das Thünen-Institut definiert Ländlichkeit folgendermaßen: “Unter Ländlichkeit wird eine lockere Wohnbebauung, geringe Siedlungsdichte, ein hoher Anteil an land- und forstwirtschaftlicher Fläche sowie Randlage zu großen Zentren und geringe Einwohnerzahl im Umfeld verstanden.” Detailliertere Informationen sowie Bildmaterial siehe https://karten.landatlas.de/ (letzter Zugriff am 4.11.2024)
- Stiftung Genshagen (2019): g3-Methode. https://www.stiftung-genshagen.de/projekte/kiwit/kultur-wirtschaft/g3-methode/ (letzter
Zugriff am 04.11.2024) - Kuckartz, Udo (2018): Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung, 4. Auflage, Weinheim, Basel: Beltz Juventa.